Waldbrandausrüstung für alle Feuerwehren

Meilenstein in der Waldbrandbekämpfung

Waldbrände nehmen merkmar zu: Kärntner Feuerwehren sind gefordert

Die dramatischen Bilder des Kampfes der Feuerwehrleute gegen die fast zwei Wochen lang wütenden Flammen im Niederösterreichischen Raxgebiet, sind uns allen noch in bester Erinnerung. Auch in Kärnten wurden alleine in den vergangenen fünf Jahren an die 300 Waldbrände gezählt. Feuerwehrreferent Landesrat Daniel Fellner: „Die Analyse der österreichischen Waldbrand-Datenbank ergibt, dass wir quasi in ganz Kärnten hohes bis sehr hohes Waldbrandrisiko haben.  Bedingt durch den Klimawandel wird es künftig noch mehr Waldbrände geben. Darauf möchte ich unsere Feuerwehren bestmöglich vorbereiten. Denn Kärnten Stück für Stück sicherer zu machen, ist mir ein Herzensanliegen und ich freue mich sehr darüber, dass wir hier mit dem Referenten für Forstwirtschaft, Landesrat Martin Gruber an einem Strang ziehen“.

Spezielles Equipment für den „Erstschlag“

Konkret wird es nicht nur eigene Schulungen für Schadensfälle dieser Art geben, sondern Kärntens Feuerwehren erhalten auch spezielles Waldbrandequipment. Fellner: „Künftig gibt es pro Feuerwehrabschnitt einen Waldbrandcontainer, das sind insgesamt 29 Stück und darüber hinaus wird jede einzelne der 399 Freiwilligen Feuerwehren im Land mit einem Waldbrandrucksack und einer Waldbrandrückenspritze aus- und somit aufgerüstet. Die Übergabe erfolgt kommende Woche. Ziel ist es, künftig auftretende Waldbrandereignisse schnellstmöglich zu bekämpfen und im Idealfall noch in der Entstehungsphase unter Kontrolle zu bekommen“.

Waldbrände sind eine große ökologische und ökonomische Belastung

Forstreferent Martin Gruber betonte die vielfältigen Funktionen des Waldes, insbesondere als Schutz für Siedlungen und Infrastrukturen und auch als Arbeitsplatz und Einkommensquelle. „Deshalb ist ein Waldbrand nicht nur eine ökologische, sondern sehr oft auch eine menschliche und wirtschaftliche Katastrophe“, so Gruber. Die Kosten für die Wiederaufforstung würden rund 15.000 Euro pro Hektar ausmachen – und zwar über mehrere Jahre hinweg. „Es freut mich daher, dass wir über die Mittel des Waldfonds bei diesem Projekt zur Prävention und besseren Ausstattung der Feuerwehren beitragen können“, betonte der Forstreferent. Denn aus dem Waldfonds werden neben dem Aufbau klimafitter Wälder und Wiederaufforstungen eben auch Maßnahmen zur Waldbrandbekämpfung unterstützt. „Danke an alle, die sich für dieses Projekt eingesetzt haben und damit auch zeigen, dass die Zukunft unserer Wälder ein Thema ist, das weit über die Forstwirtschaft hinausgeht“, sagte Landesrat Gruber.

Meilenstein: Equipment und nachhaltige Ausbildung für die Kärntner Feuerwehren

Die flächendeckende Ausstattung der Kärntner Feuerwehren mit dem „Erstangriffs-Equipment“ ist ein Meilenstein in der Waldbrandbekämpfung, freut sich Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin. Das dichte Netz an Feuerwehren ermöglicht den raschen und effizienten Einsatz. Die spezielle Waldbrand-Taktik wurde bereits in den letzten Jahren entwickelt, geschult und bei Waldbrandeinsätzen in der Praxis erprobt. Robin: „Neben den Geräten wird auch in eine Waldbrandübungsanlage zur Simulation unterschiedlicher Ausbreitungsszenarien investiert, sodass eine optimale Vorbereitung für künftige Herausforderungen gewährleistet ist“.

Die Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich auf gut 620.000 Euro (davon 250.000 Euro für die Waldbrandübungsanlage), 80% der Kosten werden aus Fördermitteln aus dem Waldfondsgesetz des Bundes refundiert und 20% durch den Kärntner Landesfeuerwehrverband abgedeckt.

Text und Bilder: Presseaussendung, Büro LR Fellner